Seif mich ein!

Schöne Seifen sind wahre Kunststücke und pflegend sind sie auch. Wenn ich auf Seifenkauf bin, erfreue ich mich an den Farben, den Düften und oft auch an der schönen Verpackung. Was ist dagegen ein Seifenspender – das Wort allein klingt ja schon irgendwie unanständig!

Ein Stück Seife in der Hand zu haben ist ein haptisches Vergnügen. Aber mich fasziniert auch die Geschichte der Seife:

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Eine Vorform der heute so selbstverständlichen Seife kannten die Menschen bereits vor etwa 4500 Jahren. Auf einer Tontafel der Sumerer, einer frühen Hochkultur auf dem Gebiet des heutigen Iraks, ist das erste Seifenrezept der Menschheit in Keilschrift verewigt.

Die Rezeptur beinhaltet bereits eine Anleitung zum „Kochen“ von Seifen aus Pottasschen und Ölen und an diesem Reinigungsprinzip hat sich im Laufe der Jahrtausende im Prinzip nichts geändert.

Die Germanen und Gallier waren es dann, die Seife als „dekoratives Kosmetikum“ entdeckten. Sie verwendeten die aus Ziegen-, Rinder- oder Hirschtalg hergestellte Seife als Bleichmittel für ihre Haare oder frisierten sich mit einer Art Seifen-Pomade.

Diese Bräuche wurden von den Römern übernommen. Trotz ihrer hoch entwickelten Badekultur verwendeten die Römer die Seife zur Körperreinigung erst ab dem 2. Jahrhundert nach Christus.

In der weiteren Entwicklung der Seifenherstellung zeigten sich ab dem 7. Jahrhundert arabische Stämme als besonders einfallsreich. Sie setzten in ihren Rezepten als erste gebrannten Kalk ein, um besonders feste Seifen zu erhalten.

Außerdem erhitzten und verrührten sie die Bestandteile der Seife – Öle und alkalische Salze, die die Pottasche ersetzten – in einer Ätzlauge bei einer bestimmten Temperatur so lange, bis ein Großteil des Wassers verdunstet war und die ölige Masse fest wurde. Die feste Substanz ließ sich portionieren. Die Geburt des ersten Seifenstücks.

Im Mittelalter entstanden in Europa Seifensiederzünfte, deren meist parfümierte Luxusseifen zunächst nur dem reichen Adel vorbehalten waren. Die Zeiten ändern sich. Zum Glück können wir heute auch mit kleinem Geldbeutel in den Genuss einer schönen Seife kommen!

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