Ich habe kein Verhältnis zum Alter, sagt die 79 jährige Malerin Brigitta Küsgen B. zu mir, während sie mir gegenüber sitzt und genüsslich ihren Milchkaffee trinkt.
Das glaube ich ihr gerne, ist sie doch stets auf der Suche nach neuen Herausforderungen – zuletzt hat sie sich für das Theaterspielen entschieden. In meinem neuen Theaterstück spielt sie die Großmutter, eine rebellige alte Dame und diese Rolle ist ihr quasi auf den Leib geschrieben. Auch in ihrem privaten Leben war Brigitta immer eine Rebellin, wenn auch eine leise.
Gemalt habe sie schon immer, sagt sie, aber ihr erstes Ölbild entstand nach dem Tod ihres Vaters, ein Stilleben mit Margaritenstrauß. In ihrer künstlerischen Laufbahn probierte Brigitta vieles aus, Zeichnungen, Aquarelle, Bühnenbilder, abstrakte Malerei – es ging darum, innere Schranken zu überwinden. Lange konnte sie ihre Bilder nicht wertschätzen und auch heute sieht sie sich selbst nicht als Künstlerin, aber sie arbeite daran, verrät sie mir abschließend mit einem verschmitzten Lächeln.
Noch erwähnenswert scheint mir, daß Brigitta aktuell künstlerische Projektarbeit mit Kindern macht.
Und nach unserem Gespräch haben wir noch ein wenig mit Tüll gespielt.
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