Das hat Coco Chanel sehr gut fabuliert. Das tollste Kleid wird zur Qual, wenn es nicht bequem ist. Der eleganteste Schuh zur Lachnummer, wenn man sich in ihm nicht leichtfüßig bewegen kann. Das teuerste Möbel zum Folterinstrument, wenn man sich nicht in ihm wohl fühlt. Dasselbe gilt für Materialien. Eine Strumpfhose die juckt, ist die Hölle und ein Wollpullover der kratzt, kann einen zum Wahnsinn treiben.
Das Wort Luxus bedeutet eigentlich Verschwendung, Liederlichkeit, aber auch üppige Fruchtbarkeit. Nun, die Liederlichkeit überlasse ich den Moralisten, wobei ich schon sagen muss, dass Luxus ab einem bestimmten Ausmaß durchaus liederlich und unanständig sein kann. Jedoch ist es so, dass wahrer Luxus nicht schreit, sondern flüstert. Für mich bedeutet Luxus eine Verhaltensweise, ein Bedürfnis nach Schönheit und Qualität, welches über das übliche Maß hinausgeht.
Nietsche sagt sehr schön: Der Hang zum Luxus geht in die Tiefe eines Menschen: Er verrät, daß das Überflüssige und Unmäßige das Wasser ist, in dem seine Seele am liebsten schwimmt.
Wir brauchen das Notwendige zum Überleben, das Überflüssige aber, um leben zu können. Ach ja, und das gilt sowohl für den materiellen, als auch für den geistigen Luxus.
Luxus muss nicht teuer sein, das wissen wir alle mittlerweile, aber er ist niemals umsonst und erst recht nicht vergebens.
Mir wird es wohl gehen wie Oscar Wilde: ich werde sterben, wie ich gelebt habe – über meine Verhältnisse.
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