Arbeit hat Gulden, Müßiggang Schulden. So lautete ein deutsches Sprichwort. Und in dieser Tonart gibt es etliche. Der Müßiggang bringt Schand und Not, der Fleiß hingegen Ehr und Brot. Dieses ist auch lustig: Wer nichts tut, sündigt schon genug.
Also hier zu Lande scheint der Müßiggang eher negativ besetzt zu sein. Der römische Staatsmann und Redner Tullius Cicero hingegen weiß: Der ist kein freier Mensch, der sich nicht auch einmal dem Nichtstun hingeben kann. Und der englische Schriftsteller Stevenson behauptet sogar: Müßiggang verlangt ein starkes Selbstbewußtsein.
Bedeutet Müßiggang wirklich Nichtstun? Sind nicht die Stunden, in denen wir müßig sind, diejenigen in denen wir am aktivsten sind? Sind diese Stunden nicht jene, in denen wir kreativ vorbereitend sind für zukünftige Handlungen?
Ich finde es wichtig mit Hingabe müßig zu sein, mit Genuss. Keinen Anspruch an seinen Müßiggang zu haben, ihn einfach geschehen zu lassen. Ich halte es mit Kierkegaard, dem dänischen Philosophen und Schriftsteller: An sich ist Müßiggang durchaus nicht Wurzel allen Übels, sondern ist, im Gegenteil, ein geradezu göttliches Leben, solange man sich nicht langweilt.
Also, ich geh dann mal auf mein Sofa….
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