Immer, wenn ich in einem Museum vor einem Kunstwerk stehe, denke ich daran, dass außer dem Maler, Bildhauer oder was auch immer, ein weiterer Mensch, vielleicht sogar weitere Menschen, dieses Werk erst möglich gemacht haben.
Hauptsächlich waren dies sicherlich die Musen. Der Gott Zeuss hatte ja gleich neun Musen und auch Monsieur Picasso hatte sicherlich nicht nur eine. Die bekannteste war möglicherweise Fancoise Gilot.
Dali’s Muse war Lebensgefährtin, Maklerin und Geliebte in einer Person – Gala Elouard Dali. Wie der Name bereits verrät, hatte sie vor Dali einen weiteren Künstler inspiriert, nämlich Paul Elouard, dessen Gattin sie auch war, und desweiteren den Maler Max Ernst.
Gustav Klimt malte zahlreiche Portraits von Emilie Louise Flöge und auch sie war mehr als nur seine Muse.
Und was wäre Man Ray ohne seine Muse Kiki gewesen?
Givenchy, der leider kürzlich verstorben ist, wurde von Audrey Hepburn inspiriert und viele bildende Künstler kommen auch heute ohne eine Muse nicht aus, wie zum Beispiel der Kölner Künstler HA Schulte, dessen Muse Elke Koska beinahe so berühmt ist wie er selbst.
Aber was macht eine Muse aus? Sie muss doch eine besondere Persönlichkeit haben, eine außergewöhnliche Aura, sonst würde sie doch niemanden derart inspirieren können. Sie ist Triebfeder für ein Kunstwerk, demnach fast so wichtig wie der Künstler selbst, obwohl sie natürlich austauschbar ist. Sicherlich werde ich mich in Zukunft intensiver mit diesem spannenden Thema befassen und recherchieren, wer gerade zum Entstehungszeitpunkt eines Kunstwerkes die Inspirationsquelle war.
Mag wohl sein, dass Musen die Schaffenskraft der Künstler förderten, aber wie leidvoll muss es teilweise für sie gewesen sein, denn sie wurden gegen andere eingetauscht, sobald die Frische verflogen war. In Klimts Atelier waren zeitweise mehrere von ihm schwangere Frauen. Von Picasso ganz zu schweigen. So einen ein klein wenig kritischeren Blick auf das Musendasein würde ich mir wünschen.
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Hallo. Erst mal Danke für Dein Feedback. Ja, man muss das Musendasein durchaus kritisch betrachten – da stimme ich Dir zu. In meinem Artikel sollte es aber mehr um die besonderen Qualitäten der Musen gehen, dass sie selbst außergewöhnliche und oft auch künstlerische Menschen sind, und nicht „nur dazu taugen“, andere zu inspirieren.
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