Die Welt ist schrecklich und jeden Tag scheint sie uns noch schrecklicher. Dabei braucht man gar nicht in die Ferne zu schauen. Hier in unserem Land werden Unternehmen geehrt, die nachweislich ihre Mitarbeiter ausbeuten und drangsalieren, ein Musikpreis schafft sich mangels Feingefühls und Anstands selbst ab und was Politiker so mündlich absondern, kann einen schlicht fassungslos machen.
Der Nobelpreis wird im Voraus auf Verdacht vergeben und der neue kalte Krieg ist eisig, aber eigentlich völlig überflüssig. Der Nahost und vordere Orient brennt und wir haben Faschisten im Parlament, die Hass gegen Flüchtlinge schüren. Ich könnte jetzt endlos so weiterschreiben, aber es hilft ja nichts. Es war übrigens selten besser, nur weiter weg. Wie Lore Lorenz einst so schön formulierte: Frieden ist Krieg, der woanders ist.
Nichts desto trotz plädiere ich für das schöne Leben. Wenn man nämlich mal den Blick in die Richtung der Länder schweifen läßt, denen es ganz elend geht, so kann man feststellen, dass genau dort jede erdenkliche Gelegenheit genutzt wird, sich das Leben schön zu machen, den kleinen Moment zu genießen.
Und ich behaupte, würde jeder darauf achten, dass es ihm und seinen Nächsten gut geht, dass man gemeinsam das Leben genießt, hätten wir eine bessere Welt! Also, her mit dem schönen Leben!
Den glücklichsten Menschen, die ich in meinem bisherigen Leben treffen durfte, begegnete ich vor etlichen Jahren in einem abgelegenen 500-Seelen-Bauerndorf in Nordindien. Dort gab es damals noch keinen Strom, die Leute waren bettelarm, aber alle gut gelaunt und glücklich. Im materiellen Wohlstand verlieren wir hingegen den Sinn fürs schöne Leben – oft durch Dauerabgelenktsein, durch überzogene Ansprüche und Erwartungen, aber zunehmend auch durch die gewachsene Ignoranz in der Gesellschaft. Ein schönes Leben kommt nicht (nur) von Außen, es beginnt im eigenen Kopf. Las den Eintrag eben gerade zunehmend inspiriert und hoffe, er möge noch viele Leser ebenso inspirieren!
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Danke für Dein schönes Feedback! Ja, ich finde es schrecklich, dass wir verlernt haben zu genießen, dem Moment zu schätzen und auch in kleinen Dingen Glück finden zu können. Aber es gibt ja noch uns!
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Großartiger Beitrag mit viel Tiefe und Aktualität! Gefällt mir sehr.
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Vielen Dank! Mir war dieser Artikel auch sehr wichtig.
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